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Bodenkoffer

„Nur der Regenwurm schafft eine senkrechte Bodenbearbeitung – keine Maschine auf der Welt ist dazu in der Lage!“ – mit diesem und vielen anderen anschaulichen Beispielen präsentierte das „Bodenkoffer-Team“ gestern Abend den Inhalt des Bodenkoffers.

95 interessierte Besucher
LEADER-Obmann LAbg. Ferdinand Tiefnig begrüßte gestern in der Landwirtschaftsschule Burgkirchen 95 interessierte Besucher. Unter ihnen Vertreter der Maschinenringe, höherer Schulen, Bodenpraktiker und Ortsbauernobmänner aus den 37 LEADER-Mitgliedsgemeinden. Dieses rege Interesse zeigt, dass die Landwirte verantwortlich mit ihrem Boden umgehen und alternative Methoden dem Einsatz von Dünge- und Spritzmitteln vorziehen.

„Mit diesem Vorzeigeprojekt zur Ressourcenschonung in der Landwirtschaft, ist es LEADER Oberinnviertel-Mattigtal gelungen, das Bewusstsein und das Gefühl für den Boden wieder mehr in den Vordergrund zu stellen!“, ist der Ideengeber LAbg. Ferdinand Tiefnig stolz auf das Projekt.

 10 Stationen
Das Bodenkoffer-Team stellte mit Hilfe vorbereiteter Experimente alle 10 Stationen zur physikalischen, chemischen und biologischen Bodenuntersuchung sehr anschaulich und praxisnah vor.

Im selben Atemzug drehte dabei HT1 ein Lehrvideo zur richtigen Anwendung der Werkzeuge, die im Bodenkoffer enthalten sind.

„Es ist eine einmalige Gelegenheit, die 10 Stationen von den ExpertInnen vorgestellt zu bekommen und von deren enormen Wissen rund um die Vorgänge im Boden zu profitieren“, staunt Projektmanagerin Ulrike Kappacher, die jedem empfiehlt sich vor Benützung des Bodenkoffers, die Erläuterungen der 10 Stationen anzusehen. Denn mittlerweile ist klar, dass ein Youtube-Video dem Lesen einer Gebrauchsanweisung eindeutig vorgezogen wird.

LKR Norbert Ecker, Sachverständiger für Böden und Ackerflächen nimmt vielen Anwesenden bei der ersten Station, der Spatenprobe, die Scheu in ein kleines Stück Erde zu beißen.

„Um einen Eindruck von der Zusammensetzung des Bodens zu bekommen, muss man ihn mit allen Sinnen testen – genau ansehen, zerreiben, hören und auch probieren“, demonstriert Ecker die erste Station, die Spatenprobe.

DI Elisabeth Murauer von der Boden.Wasser.Schutz.Beratung erklärte die Stationen Bodensonde, Salzsäure und Trübungsflasche: „Die Krümel sind ein wichtiger Indikator, wie gut ein Boden Wasser aufnehmen kann. Zerfallen diese zu leicht kommt es zu einer Verschlämmung und in weiterer Folge zu Überschwemmungen!“

Bodenforscher und Biolandwirt DI Hermann Pennwieser entwickelt Ideen zur Sensibilisierung für Bodengesundheit. Er stellte Station 3 den Versickerungsring vor: Mit einem genau abgestimmten Durchmesser und die dazu passende Menge Wasser wird eine Starkregensituation simuliert und gestoppt, wie lange es dauert bis das Wasser im Boden versickert ist. Das verhält sich an verschiedenen Stellen im Feld unterschiedlich.

„Der Boden braucht Luft und muss durchlässig sein – Ackerbau verdichtet den Boden und mit dem gezielten Anbau von Pflanzen und zahlreichen Bodenlebewesen, kann der Boden auch bis in tiefe Schichten durchlüftet werden!“, erklärt Pennwieser die biologischen Zusammenhänge.

In jeder der 37 LEADER-Gemeinden gibt es einen Bodenkoffer zum Ausleihen
Nach der Präsentation der 10 Stationen bekamen 37 glückliche Landwirte aus unseren 37 Mitgliedsgemeinden stellvertretend für alle Bauern aus unserer Region einen Koffer überreicht!

Jeder hat ab nun die Möglichkeit eine Bodenanalyse durchzuführen, seine Werte über eine Smartphone-App bequem nach Hause zu senden und somit noch mehr Gefühl für seinen Boden zu bekommen. Man braucht sich nur bei dem oder der GemeindevertreterIn zu melden!

Alle Kontakte und Infos findet man auf https://www.bodenkoffer.at