Jungfamilien aber auch Firmen siedeln sich heutzutage dort an, wo eine Gemeinde mit einem gewissen Vorausblick konkrete Möglichkeiten und Angebote für Familien geschaffen hat. Deshalb ist es wichtig, dass sich Gemeinden dem Thema Kinderbetreuung stellen.
Kinderbetreuung im ländlichen Raum:
Eine Herausforderung der besonderen Art
Wer Beruf und Familie „unter einen Hut bringen“ will, braucht gute Nerven, Organisationstalent und vor allem vernünftige Rahmenbedingungen. Auf dem Land ist Kinderbetreuung eine Herausforderung der besonderen Art. Regelmäßig gibt es Forderungen, dass Kinderbetreuung von unter 3-Jährigen, Nachmittagsbetreuung für Kindergarten und Schulkindern, bzw. Hortbetreuung und Betreuungen während der Ferien ausgebaut werden. Kleine Gemeinden können diesen Forderungen nicht alleine nachkommen, deswegen braucht es die Zusammenarbeit der Gemeinden.
Die 37 Gemeinden der Leader-Region Oberinnviertel-Mattigtal haben sich entschlossen das Thema Kinderbetreuung zum Schwerpunktthema zu machen. Ziel des Projektes ist es, gemeindeübergreifende Lösungen in der Kinderbetreuung zu entwickeln, die flexibel, bedarfsgerecht und flächendeckend im ländlichen Raum angeboten werden können.
Zielsetzungen des Projekts
Übergeordnetes Ziel der Projektinitiative ist, ein vorbildhaftes Betreuungsangebot in den Mitgliedsgemeinden zu schaffen. Synergien und Vernetzungen zwischen den Gemeinden werden genutzt und auch alle bereits bestehenden Betreuungsangebote werden erhoben und ins Projekt eingebettet. Diese Initiative kann und muss auch als Investition in die Zukunft der teilnehmenden Gemeinden bzw. der Region als Ganzes gesehen werden: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist „das“ Zukunftsthema am Land. Vieles wird davon abhängen, wie die Gemeinden die Herausforderungen bei Kinderbetreuung, Jobchancen, Abwanderungstendenzen der Jugend und allgemeiner Familienfreundlichkeit bewältigen. Die Leader Region möchte die Mitgliedsgemeinden dabei unterstützen, Familienfreundlichkeit spürbar und erlebbar werden zu lassen.
Umsetzung
Bei der Startveranstaltung am 12.2.2018 in Braunau waren fast alle Gemeinden vertreten und gründeten 9 Netzwerke zu je 3-7 Gemeinden. Bürgermeister Erich Priewasser von Höhnhart präsentierte sein Gemeindenetzwerk und wie ausgezeichnet die gemeindeübergreifende Kinderbetreuung in seiner Region funktioniert.
In den Netzwerktreffen wird eine Analyse durch der IST-Situation in den Gemeinden durchgeführt und von Mag. Elisabeth Kumpl-Frommel von der SPES Zukunftsakademie aus Schlierbach gemeindeübergreifende Lösungen zu den Herausforderungen erarbeitet. Am Ende des Projekts sollen konkrete Handlungsaufträge in den Bereichen Krabbelstube, Nachmittagsbetreuung, Ferienbetreuung sowie anderen Betreuungsformen (Tagesmütter, Oma-Dienste, Babysitter-Dienste) stehen, die nur mehr darauf warten, von den Gemeinden gemeinsam und gemeindeübergreifend umgesetzt zu werden.
ABSCHLUSSVERANSTALTUNG am 14. Mai 2019
Danke, für die vielen Besucher bei unserer Abschlussveranstaltung am 14. Mai 2019 im Gasthaus Loiperdinger in Moosdorf!
Elisabeth Kumpl-Frommel von der SPES Familienakademie in Schlierbach hat die 9 Kinderbetreuungsnetzwerke aus den 37 Mitgliedsgemeinden in der LEADER-Region Oberinnviertel-Mattigtal nun 1 Jahr lang begleitet und ihnen das Werkzeug für nachhaltige Kinderbetreuungsmodelle in die Hand gegeben. Link zur Powerpoint-Präsentation: Abschlussveranstaltung KIB
„Die Gesellschaftsstruktur hat sich verändert, heute können nur noch wenig junge Familien auf Oma und Opa zurück greifen, weil die meist selber noch im Erwerbsleben stehen. So müssen andere Kinderbetreuungsmodelle geschaffen werden!“ ist LEADER-Obmann LAbg. Ferdinand Tiefnig überzeugt, dass diese große Aufgabe besser als Netzwerk von mehreren Gemeinden zu lösen ist.
Die wichtigste Aussage war, dass man gemeinsam mehr schaffen kann als eine kleine Gemeinde alleine. Es sind Sommerbetreuungsangebote, Nachmittagsbetreuungsangebote und Kinderneste entstanden, die von den Tagesmüttern Innviertel, vom Hilfswerk und von den Kinderfreunden professionell und zur vollsten Zufriedenheit von den Gemeinden, den Eltern und vor allem den Kindern abgewickelt werden.
Allen unseren Mitgliedsgemeinden liegt die Kinderbetreuung sehr am Herzen, denn sie wissen, damit schaffen sie ein großes Stück Lebensqualität für die jungen Familien.
„Es freut uns sehr, dass mit diesem LEADER-Projekt Familie und Beruf kann vereint werden kann und die Familien in unserer Region die positive Auswirkung von LEADER hautnah spüren können!“ meint Ulrike Kappacher, LEADER-Projektmanagerin.
„Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind groß zu ziehen!“ war der Leitspruch dieses Projektes und wenn die Familienstruktur nicht mehr so ist wie vor 50 Jahren und sich die Rahmenbedingungen zur Kinderbetreuung verschärft haben, haben die Gemeinden großartige Angebote geschaffen.
Wir waren mit der Kamera im Kindergarten Hochburg-Ach und haben die Wünsche der Kinder und auch die Wünsche der Pädagoginnen eingefangen.
Projektträger: LEADER-Region Oberinnviertel-Mattigtal
Aktionsfeld: Gemeinwohl
Fördersatz: 80% (Querschnittsthema)